Eine Anstiftung zum faul sein

Am letzten Samstag war ich so richtig faul und habe drei Stunden Mittagsschlaf gehalten. Dadurch habe ich einen wichtigen Termin verpasst und hatte ganz kurz ein schlechtes Gewissen. Am Ende war es mir aber egal und das hat mich sehr glücklich gemacht. Willst du wissen wie ich den kleinen Mann in meinem Kopf zum Schweigen brachte?nnn

Der kleine Mann in meinem Kopf

nVorgeschichte: Im Dezember habe ich mir einen Anzug gekauft. Leider, habe ich ihn noch nie getragen, denn die Hose muss noch gekürzt werden. Obwohl ich direkt neben meiner Wohnung eine Änderungsschneiderei habe, schaffe ich es einfach nicht dort vorbeizugehen.nnDenn die Öffnungszeiten des Schneiders sind von 9-18 Uhr. Aber ich arbeite unter der Woche von 9-18 Uhr.nnIch weiß ja eigentlich gar nicht, wie der Einzelhandel so funktionieren kann, wenn ich ehrlich bin. Ich schaffe es unter der Woche einfach nicht zur Post oder zum Schneider zu gehen.nnIch könnte ja samstags gehen. Wenn ich nicht – blöderweise – jeden Samstag auf einer Baustelle helfen würde. Außer an diesem einen tragischen Samstag, an dem sich diese Geschichte abspielte.nnEs war für eine lange Zeit die einzige Möglichkeit die Hose zum Schneider zu bringen.nnAber ich entschied mich dafür einen dreistündigen Mittagsschlaf mit meiner Hündin zu halten.nnWir waren vorher 8 km durch den Wald gewandert und so richtig schön fertig. Danach wollte ich mich nur kurz hinlegen und ausruhen – und fiel in einen tiefen und traumlosen Schlaf.nnAls ich aufwachte, verspürte ich ein schlechtes Gewissen. Der kleine, pflichtbewusste, Mann in meinem Kopf meldete sich. Er wusste, dass irgendwann die Situation kommen wird, an der ich den Anzug unbedingt brauche. Und er wird nicht fertig sein.nn“Du Idiot!“, sagte er.nnAber ich dachte mir einfach: „Selber Idiot! Ist es wirklich dein ernst mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich etwas getan habe, was mir gut tut?“nnUnd ich entschied mich, einfach nicht auf ihn zu hören. Denn ich war glücklich, ausgeruht und so entspannt wie lange nicht.n

Faul sein ist nicht schlimm

nFaul sein wird von unserer Gesellschaft verpönt. Man leistet ja nichts. Und viele von uns haben leider einen kleinen Mann im Kopf, der uns das wissen lässt.nnWas ist so schlimm daran am Samstag oder Sonntag mal die Füße hochzulegen und faul zu sein? Selbst wenn man weiß, dass es Dinge gäbe, die es zu erledigen gilt?!nnFaul sein bedeutet auf die innere Stimme zu hören und Pause zu machen, im Jetzt zu leben.nnAb und zu faul zu sein, ist keine Schande. Man macht doch wirklich genug die ganze Zeit. Nur weil man ab und an – und vielleicht auch mal öfter – faul ist, geht die Welt nicht unter.n

Die Aufgaben hören nicht auf

nJeder sollte ab und zu faul sein. „Erst die Arbeit„, „Nur die Harten kommen in den Garten“ sind Irrglauben.nnLass dir gesagt sein, es gibt immer etwas zu tun:n

    n

  • Die Wäsche
  • n

  • die Wohnung
  • n

  • das Kind
  • n

  • der Hund
  • n

  • der Frühjahrsputz
  • n

  • der Reifenwechsel
  • n

  • die Einkäufe
  • n

  • und, und, und…
  • n

nWenn du einen Moment erwischt, in dem du einfach nichts tun kannst, ohne das gleich die Welt untergeht, leg die Füße hoch und entspanne dich.nnTue etwas für dich und sei egoistisch. Du machst so viel für andere, da ist es gesund, einfach mal für dich einzustehen.n

Foto: Freestocks

Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: